Referat von Jürg STETTLER, Direktor des Instituts für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern
Bern, 20. Januar 2020
Die Zahl der asiatischen Gäste in der Schweiz hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die international seit Jahren oder dank Instagram erst seit kurzem bekannten touristischen Destinationen und Attraktionen werden an gewissen Tagen regelrecht überrannt, insbesondere von Gruppen aus China und Indien. Einerseits bedeutet diese Masse der Touristen eine willkommene Wertschöpfung in verschiedenen Bereichen. Andererseits führen die Touristenströme wegen ihrer zeitlichen und räumlichen Konzentration zu markanten Einschränkungen bei der einheimischen Bevölkerung.
In Luzern und Interlaken müssen sich die Behörden mit der Frage befassen, wie diese Gratwanderung zwischen der erwünschten hohen Auslastung des örtlichen Angebots und der überbordenden Besucherströme zu einer nachhaltigen Entwicklung des Tourismus bewältigt und gelenkt werden kann.
Jürg STETTLER ist Dozent an der Hochschule Luzern und Direktor des Instituts für Tourismuswirtschaft. Er beschäftigt sich seit langer Zeit mit der nachhaltigen Entwicklung des Tourismus. Zahlreiche Wertschöpfungsstudien und Kosten-Nutzen-Analysen zu Projekten und Grossveranstaltungen in der Schweiz tragen seine Handschrift. In den letzten Jahren untersuchte er auch die Entwicklung des chinesischen Reisemarktes und das Phänomen „Overtourism“.
Jürg STETTLER ist im Referat von seinen profunden Kenntnissen der Situation in der Zentralschweiz ausgegangen. Er hat versucht mögliche Szenarien aufzuzeigen, welche generell für touristische Hotspots gelten können.