Referat von Prof. em. Beat Schneider
Am 8. November 2021 wurde von der Ortsgruppe Bern der GSC genannte Veranstaltung abgehalten, an der 50 Personen teilgenommen haben. Der Referent, hat sich in seiner Lehrtätigkeit und Forschung im Bereich der Kultur- und Kunstgeschichte viele Jahre mit der alten chinesischen Kultur und Geschichte der VR China beschäftigt. Er schreibt zur Zeit ein Buch über seine Wahrnehmungen, das er in 20 Thesen einteilt. Er will bezwecken, dass das Wissen über China uns nicht nur eurozentrisch vermittelt wird, sondern das SOWOHL ALS AUCH (anstelle entweder oder) bei der Wahrnehmung Chinas zum Ausdruck kommt.
Er sagte, dass „die Sinophobie voller Klischees und Narrative, Angst, Faszination, Ignoranz und Arroganz ist. Es herrscht beim Chinawissen oftmals Faktenarmut. China spielt auf beiden mentalen Klaviaturen, auf derjenigen der Moderne und derjenigen der eigenen Traditionen. In China ist die antikoloniale Revolution gelungen, im Gegensatz zu vielen Ländern des globalen Südens. Die Armut ist in China weitgehendst bekämpft. Es ist eine wirtschaftliche, militärische und politische Weltmacht entstanden, auf die der Westen unvorbereitet und voller Ängste ist. Auch legte er dar, dass das digitale China im Westen als Ueberwachungshorror betrachtet werde, dies jedoch in China ein breit akzeptierter Fortschritt ist. Er analysiert für sein Buch auch die zahlreichen Ansprachen von Xi Jinping, die als Führungselemente der Partei gelten.
Der Vortrag legte in Tat und Wahrheit viele Punkte dar, die wohl bei uns wenig bewusst wahrgenommen werden. Wie die anschliessenden Fragen des Publikums zeigten, gab es kaum Wiedersprüche zu diesen Thesen und man ist allgemein sehr gespannt auf das Buch, das nächstes Jahr erscheinen wird. Entsprechende Hinweise und Erläuterungen sind bereits auf seiner Website www.beatschneider.com einsehbar.